Meine erste Kreuzfahrt: Früh buchen lohnt sich

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2015 buchten mehr als sechs Millionen Europäer eine Kreuzfahrt. Mit der wachsenden Nachfrage steigt das Angebot an Kreuzfahrten. Neulinge sollten frühzeitig buchen und sich über die Kosten informieren.

Für die meisten Deutschen ist die Ferienzeit 2016 vorbei. Schweren Herzens denken träumen sie von der kommenden Urlaubssaison 2017. Zwar ist sie noch weit entfernt – Touristen können ihre Reise aber schon heute buchen und dabei Geld sparen.

Die passende Kabine auswählen

Die Angebote der bekannten Reedereien sind bereits verfügbar, wie diese Buchungsmaschine für Schiffsreisen 2017 demonstriert. Frühbucher haben einen wichtigen Vorteil: Sie können die gewünschte Kabine frei wählen.

Zunächst die Frage: Balkon- oder Innenkabine? Erstere belohnt Touristen mit einer schönen Aussicht. Letztere ist im Regelfall günstiger. Der Ausblick alleine sollte nicht entscheidend sein. Die Kabinenwahl ist auf die Bedürfnisse des Reisenden abzustimmen. Viele Besucher verbringen ihre Zeit überwiegend auf dem Sonnendeck; diese Gruppe kann durch die Wahl einer Innenkabine viel Geld sparen.

Neben der Kategorie sind folgende Aspekte bei der Wahl der Kabine zu berücksichtigen:

  • Kreuzfahrtgäste wünschen sich eine ruhige Kabine. Besonders laut ist es im Heck des Schiffes; hier befindet sich der Antrieb. Zu meiden sind Kabinen in der Nähe von Theatern, Diskotheken oder anderen Unterhaltungsangeboten.
  • Bei starkem Wellengang wird vielen Reisenden übel. Moderne Kreuzfahrtschiffe sind mit Stabilisatoren ausgestattet; komplett ausschließen lassen sich die Bewegungen aber nicht. Touristen mit Magenproblemen sollten sich für eine Kabine in der Mitte des Schiffs entscheiden.

Geführte Ausflüge oder in Eigenregie?

Die angelaufenen Häfen sind die Höhepunkte einer Kreuzfahrt. Die Passagiere können mehrere Stunden lang die Stadt erkunden und ihre sehenswerte Orte besuchen. Wie aber erkunden sie die Hafenstadt: organisiert oder in Eigenregie?

Je nach Länge einer Kreuzfahrt kann die Organisation mehrerer City-Trips für Touristen anstrengend sein. Wer aber die Kreuzfahrt mehr als ein halbes Jahr im Voraus bucht, der hat genug Zeit zum Planen. Alle anderen können sich für die vom Reiseveranstalter angebotenen Ausflüge entscheiden. In diesem Fall müssen Reisende Mehrkosten einplanen: Organisierte Landgänge kosten locker 50 Euro je Person. Bei einer großen Familie und einer langen Kreuzfahrt kommt eine stolze Summe zusammen.

Getränke und andere Zusatzkosten

Verbraucher kennen die Situation: Die Preise für Speisen in Restaurants sind moderat; Selbes kann man nicht für die Getränke sagen. Dieses Problem herrscht nicht nur in Restaurants, sondern auch an Stränden und auf Kreuzfahrtschiffen. Glücklicherweise gibt es Reedereien, bei denen die Getränke im Preis inbegriffen sind. Bei allen anderen Reiseveranstaltern müssen Touristen nachrechnen: Wie viel trinke ich pro Tag und ist es günstiger, ein spezielles Paket für die Getränke zu buchen?

Weitere Zusatzkosten entstehen beim Angebot von Sport und Wellness. Viele Verbraucher möchten im Urlaub auf sportliche Aktivitäten nicht verzichten. Diese Angebote sind aber selten im Preis inbegriffen.

Neben Getränken und Erholungsangeboten hat sich in den letzten Jahren beim Thema Internet wenig getan. Einem Bericht von n-tv.de zufolge schlägt das Surfen auf hoher See mit bis zu 70 Cent pro Minute zu Buche. Der Grund: Die Schiffe befinden sich abseits jeder Zivilisation und sind auf Satellitentechnik angewiesen. Wer den Check-in auf Facebook tätigen möchte, sollte den Besuch des nächsten Hafens abwarten – hier gibt es in der Regel kostenfreie WLAN-Hotspots.

An Bord rauchen

Zahlreiche internationale Reedereien haben strengere Regeln für Raucher eingeführt. In vielen Kabinen gilt Rauchverbot; einige Anbieter erlauben das Rauchen auf dem Balkon. Raucher sollten aus diesem Grund ihre Kreuzfahrt früh buchen und sich eine Kabine mit Balkon sichern. Ansonsten werden sie eine unfreiwillige Pause einlegen müssen.

Der Grund für das Rauchverbot auf vielen Kreuzfahrtschiffen ist die Sicherheit: 2006 entfachte ein brennender Zigarettenstummel ein Feuer auf einem Schiff von Princess Cruises; ein Passagier kam ums Leben, 13 wurden von dem Rauch vergiftet.

Die Rechte eines Passagiers

Eine frühe Buchung bewahrt Reisende nicht immer vor unangenehmen Situationen an Bord. Urlauber müssen in diesen Fällen über ihre Rechte Bescheid wissen. Als Faustregel gilt: In Jedem Fall die Reiseleitung über Mängel und Probleme umgehend informieren. Eine defekte Klospülung zum Beispiel müssen zuständige Personen reparieren oder eine andere Kabine für den Passagier finden. Eine andere Option: Im nächsten Hafen das Schiff verlassen, nach Hause reisen und die Kosten vom Reiseveranstalter zurückfordern. Aber Vorsicht: Es müssen triftige Mängel vorliegen! Urlauber sollten diese auch dokumentieren. Ein kleines Außenfenster ist kein Grund für den frühzeitigen Abbruch der Reise; Selbes gilt für eine Sichtbehinderung. Das Landgericht Bonn wies die Klage einer Kreuzfahrtpassagierin ab. Diese klagte aufgrund von Rettungstonnen vor ihrem Kabinenfenster auf Schadenersatz (AZ: 8 S 11/16).

Große Vorsicht ist beim Thema Trinkgeld geboten: Einige Reedereien verlangen von ihren Kunden ein Serviceentgelt. Pro Tag und Person fallen zum Teil zweistellige Beträge an. Angekündigte Trinkgelder sind Nebenkosten und gehören zum Reisepreis. Ohne Ankündigung müssen Touristen diese Abgaben nicht zahlen. Aber: Das Personal freut sich immer über Trinkgeld. Wenn der Reiseveranstalter auf das verpflichtende Serviceentgelt verzichtet, kann man dem Barmann und Kellnern ein Trinkgeld bar auszahlen.

Bild: pixabay.com